Sporthalle Glockenspitz, Krefeld

Bei Funktionsbauten der 1960er und 1970er-Jahre wird im Sanierungsfall schnell der Ruf nach Abriss und Neubau laut. Dass es auch anders geht, zeigt das Projekt Sporthalle Glockenspitz in Krefeld eindrücklich. Mit einem wohldurchdachten Konzept beschreiben P+ Architekten Ingenieure mögliche Varianten eines Ressourcen schonenden Bestanderhalts.

Austragungsort großer Sport-Events
Die Sporthalle Glockenspitz in Krefeld wurde 1972 errichtet und verfügt über eine sportlich nutzbare Hallenfläche von 2.400 Quadratmetern. Aufgrund ihrer Größe wurde sie ehemals auch für zahlreiche verschiedene Indoor-Veranstaltungen genutzt. Mit rund 1.990 Sitzplätzen ist sie idealer Austragungsort für große Sport-Events und ist unter anderem auch die Heimathalle des Handball Drittligisten HSG Krefeld Niederrhein.

Energetischer und technischer Sanierungsbedarf
Durch ihr über 50-jähriges Alter und die hohe Inanspruchnahme ist die Halle inzwischen stark sanierungsbedürftig. Eine Erneuerung der Fassade und des Daches soll den Energiebedarf für den Betrieb des Gebäudes erheblich reduzieren. Im Rahmen der Modernisierung der technischen Gebäudeausstattung soll die Sporthalle zukünftig durch Fernwärme aus Prozessabwärme versorgt werden. Neben der Instandsetzung der vorhandenen Tribünenanlagen ist auch ein Austausch des Hallenbodens und die Erneuerung der Sanitärbereiche vorgesehen.

Transparenz durch digitale Bestandsaufnahme
P+ Architekten Ingenieure wurden mit den entsprechenden Planungsleistungen vom Zentralen Gebäudemanagement (ZGM) der Stadt Krefeld im Rahmen eines Vergabeverfahrens beauftragt. Nach einer umfangreichen Bestandsaufnahme und Grundlagenermittlung und nicht zuletzt aufgrund allgemeiner Kostensteigerungen im Baugewerbe stellte sich das ursprünglich veranschlagte Budget als zu niedrig heraus.

P+ Architekten Ingenieure erstellten daraufhin drei verschiedene Sanierungskonzepte. Die Varianten reichten von einer energetischen und technisch nachhaltigen Sanierung bis hin zu einer Minimalvariante der reinen Nutzungs- und Substanzsicherung. Umgesetzt wird nun die nachhaltigste Variante mit dem höchsten energetischen Standard.

»Wir freuen uns, dass die Variante mit dem höchsten energetischen Standard und der Ressourcen schonendsten und nachhaltigsten Bauweise umgesetzt wird. Die Wirtschaftlichkeit über den gesamten Lebenszyklus ergibt sich für den Auftraggeber durch die Inanspruchnahme öffentlicher Fördergelder bei gleichzeitiger Senkung der Kosten in der Betriebsphase.«

Jasmin Said, Architektin

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